Breeds--Tanners Begehren by Lora Leigh

Breeds--Tanners Begehren by Lora Leigh

Autor:Lora Leigh [Leigh, Lora]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Roman
ISBN: 9783802598180
Herausgeber: LYX.digital
veröffentlicht: 2015-04-01T00:00:00+00:00


16

Tageslicht konnte man das ja kaum nennen. Befand sie sich etwa in einem Wald? Bäume, Gras und Erdboden, mit Käfern und irgendwelchem schleimigen Waldzeug?

Iiihh.

Scheme stand in dem schmalen Höhleneingang, in den sie durch die Steinabdeckung gelangt war, starrte hinaus in die neblige, feucht aussehende Umgebung und verzog das Gesicht.

Das war kein Smog; damit wäre sie klargekommen. Daran war sie gewöhnt. Doch das hier war ein feuchter Nebel, der in der Luft hing und alles klamm machte.

Es gab sogar Vögel – und nicht nur Tauben. Sie fragte sich, ob Vögel einem wirklich auf den Kopf kackten, aus reinem Vergnügen. Das hatte sie mal gehört – irgendwo. Wo genau, fiel ihr aber gerade nicht ein.

Sobald sie aus der schmalen Öffnung der Höhle hinaustrat, würden ihre Socken irreparabel in Mitleidenschaft gezogen werden. Die würde sie nie wieder sauber bekommen. Die Nässe würde zudem ihre wunderschöne Samthose ruinieren, und die war doch wirklich ihr Lieblingsstück. Leider befand sich in ihrem Gepäck nichts Robusteres.

Sie war in einem echten verdammten Wald. Es dauerte ein paar Minuten, aber dann wusste sie ungefähr, wo sie sich befand – einige Meilen entfernt von Tanners Hütte. Weit genug entfernt, dass die Kojoten nie erfahren würden, dass sie in der Nähe war. Laut Tanner befanden die sich nicht im Umkreis der Höhlen, sondern nur bei der Hütte. Außerdem stand der Wind günstig für sie. Er wehte von der Hütte weg in Richtung Tal, und sie musste bergauf.

Sie wusste, welche Richtung sie einschlagen musste, um die Hauptstraße zu erreichen. Dort befanden sich mehrere Häuser. Es war höchstens eine halbe Stunde Fußmarsch.

Es ging eben nicht anders. Sie würde durch den Wald laufen müssen – puh. Nur gut, dass sie nicht schon vor ihrem Fluchtversuch gewusst hatte, wo sie war. Gut möglich, dass sie dann in Tanners warmem und bequemem Bett geblieben wäre.

Bei dem Gedanken lächelte sie spöttisch. Sie wusste es besser. Ihre Flucht war zu wichtig, aber es war irgendwie nett, sich etwas anderes einzureden. Es machte den ersten Schritt nicht so schwer. Vielleicht.

Wem wollte sie eigentlich etwas vormachen? Sie fühlte sich nicht wohl in Mutter Natur. Sie gehörte in einen Betondschungel, und für sie waren D. C. und New York die perfekten Lebensräume. Cyrus bevorzugte das Anwesen in Pennsylvania, aber auch das war landschaftlich hübsch gelegen, besaß alle modernen Annehmlichkeiten und befand sich nur ein wenig außerhalb einer sehr netten Stadt.

Scheme bezweifelte, dass es in einem Umkreis von hundert Meilen von hier auch nur einen Starbucks gab, geschweige denn eine echte Stadt. Aber sie brauchte ja auch nur ein Telefon. Eine halbe Stunde, höchstens, und das Problem wäre gelöst.

Okay, sie hatte keine Wahl. Tanner blieb selten mehr als ein paar Stunden weg, also würde er bald zurückkehren. Sie musste ein Telefon auftreiben, bevor es so weit war.

Noch einmal spähte sie nach draußen.

Sie überwand sich, trat aus der Höhle und verzog sofort angeekelt das Gesicht, als ihr Fuß auf loses Laub, Gras und lockeren Erdboden traf.

Ihre Socken waren augenblicklich durchnässt.

Das würde unangenehm werden.

Scheme holte tief Luft und zwang sich, aus dem schützenden Felsunterschlupf herauszutreten und den kaum erkennbaren Pfad entlangzugehen, der aufwärtsführte.



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.